Barrierefreie Wohnungen für Senioren
Barrierefreie Wohnungen für Senioren, Foto: pixabay

Dortmund wächst kontinuierlich. Doch während Millionen in große Bauprojekte investiert werden, ist die Stadt nicht auf den steigenden Wohnraumbedarf vorbereitet. Bis 2045 fehlen rund 25.100 Wohnungen, vor allem für ältere Menschen. Eine aktuelle Studie des Pestel-Instituts warnt vor einer massiven Wohnungsnot und fordert dringende Maßnahmen.

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Wohnraummangel betrifft vor allem Senioren

Laut Berechnungen des Pestel-Instituts werden bis 2035 rund 125.200 Menschen in Dortmund das Rentenalter erreichen. Schon jetzt gibt es einen erheblichen Mangel an altersgerechten Wohnungen. Aktuell fehlen etwa 20.700 barrierearme Wohnungen, bis 2045 steigt der Bedarf auf über 25.000. Besonders betroffen sind Senioren mit niedrigen Renten, für die steigende Mieten zu einem existenziellen Problem werden können.

Die Studie zeigt, dass bereits heute 29 Prozent der Dortmunder Haushalte von Senioren bewohnt werden. Viele dieser Wohnungen sind jedoch nicht auf die Bedürfnisse älterer Menschen ausgerichtet. Breite Türen, schwellenlose Eingänge oder Aufzüge fehlen oft. Experten fordern daher nicht nur Neubauten, sondern auch den Umbau bestehender Gebäude, um diese barrierefrei zu gestalten.

Katharina Metzger fordert politische Unterstützung für Wohnungsbau

Katharina Metzger, Präsidentin des Bundesverbandes Deutscher Baustoff-Fachhandel, sieht die Politik in der Verantwortung. Sie fordert, dass die Bundesregierung dringend Maßnahmen zur Förderung von altersgerechtem Wohnraum ergreift. In Dortmund müsse ein „SOS-Notsignal“ nach Berlin gesendet werden, um mehr finanzielle Mittel für Bau- und Sanierungsprojekte bereitzustellen.

Auch Matthias Günther vom Pestel-Institut kritisiert die bisherige Wohnungsbaupolitik. „Die Politik hat das Problem bislang ignoriert“, warnt er. Er fordert eine gezielte Förderung für den barrierefreien Umbau bestehender Wohnungen, um langfristige Kosten für Pflegeheime zu vermeiden.

Mieten steigen – droht Altersarmut für viele Dortmunder Senioren?

Ein weiteres Problem stellt die finanzielle Lage vieler Rentner dar. 68 Prozent der Dortmunder Senioren leben derzeit in Wohnungen mit einer Miete unter dem Durchschnitt von 6,50 Euro pro Quadratmeter. Doch wenn die notwendigen Umbauten nicht rechtzeitig gefördert werden, könnten die Mietpreise drastisch steigen. Viele ältere Menschen wären dann nicht mehr in der Lage, ihre Wohnungen zu bezahlen.

Experten sehen hier eine klare Handlungsnotwendigkeit. Eine gezielte Förderung von altersgerechtem Wohnraum könnte langfristig Kosten sparen und die Lebensqualität vieler Senioren verbessern. Wenn jedoch keine Maßnahmen ergriffen werden, droht Dortmund eine dramatische Wohnungskrise – mit weitreichenden sozialen Folgen.

Quelle: RUHR24