Fusion der Dortmunder Volksbanken
Fusion der Dortmunder Volksbanken, pixabay/Foto illustrativ

Rund 340.000 Bankkundinnen und -kunden in Dortmund müssen sich auf Veränderungen einstellen. Die beiden regionalen Genossenschaftsbanken, Volksbank Dortmund-Nordwest und Dortmunder Volksbank, haben offiziell ihren Zusammenschluss bekannt gegeben. Die Fusion wurde rückwirkend zum 1. Januar 2025 wirksam und betrifft nicht nur die Kundschaft, sondern auch die Filialstruktur, Kontodaten sowie interne Abläufe.

Inhaltsverzeichnis:

Wichtige Änderungen

Zu den wichtigsten Änderungen gehören:

  • Neue IBAN und Bankleitzahl für 27.000 Kunden der Volksbank Dortmund-Nordwest
  • Einheitlicher BIC: GENODEM1DOR
  • Maximal 50 Genossenschaftsanteile pro Mitglied
  • Mögliche Filialschließungen oder Umstrukturierungen
  • Neue Zusammensetzung des Aufsichtsrats

Technische Umstellung am 8. November 2025

Die tiefgreifendsten Änderungen treten mit der technischen Fusion am 8. November 2025 in Kraft. Betroffen sind vor allem die 27.000 bisherigen Kunden der Volksbank Dortmund-Nordwest. Ihre bisherigen Kontodaten werden dann ungültig. Sie erhalten neue IBANs, eine andere Bankleitzahl sowie den neuen BIC. Die Bank garantiert allerdings, dass Überweisungen an alte Kontodaten noch eine Zeit lang weitergeleitet werden. Wie lange diese Übergangsphase dauert, ist noch offen. Die Bank rät jedoch, Zahlungspartner frühzeitig über die neuen Daten zu informieren.

Kunden der Dortmunder Volksbank (312.000 Personen) behalten ihre bisherigen Kontodaten. Daueraufträge, Lastschriften und Gutschriften sollen automatisch angepasst werden. Trotzdem empfiehlt es sich, aktiv zu prüfen, ob alle wichtigen Stellen – wie Arbeitgeber oder Versicherungen – die Umstellung korrekt durchgeführt haben.

Ansprechpartner bleiben, Filialstruktur nicht garantiert

Die bisherigen Ansprechpartner sollen „grundsätzlich“ erhalten bleiben, wie die Bank mitteilt. Es könne jedoch zu personellen Änderungen kommen – etwa durch interne Versetzungen oder spezialisierte Beratungsangebote. Auch die Filialstruktur wird überprüft. Die Bank kündigt an, sich dabei an einheitlichen Kriterien zu orientieren. Ob das zu Schließungen führt, bleibt offen. Bereits 2022 hatte es Umstrukturierungen gegeben, als die Volksbank eine Geldautomatenkooperation mit der Sparkasse Dortmund einging.

Neue Bank – Neuer Name und Genossenschaftsanteile

Die neue Bank wird künftig unter dem Namen „Dortmunder Volksbank eG“ firmieren. Für Mitglieder gilt ab sofort eine einheitliche Regelung: Es dürfen maximal 50 Genossenschaftsanteile zu je 160 Euro gezeichnet werden. Wer bislang mehr als 8.000 Euro investiert hatte – wie es bei der Volksbank Dortmund-Nordwest möglich war – erhält das überschüssige Geschäftsguthaben ausgezahlt.

Gründe für den Zusammenschluss: wirtschaftliche Probleme bei Nordwest

Hintergrund der Fusion ist vor allem die wirtschaftliche Schieflage der Volksbank Dortmund-Nordwest. Investitionen in Immobilienfonds erwiesen sich als verlustreich, insbesondere durch den starken Zinsanstieg. Das führte zu Wertverlusten und geringeren Erträgen. Gleichzeitig ging die Nachfrage nach Krediten zurück, während regulatorische Kosten stiegen – zum Beispiel durch Sonderprüfungen der Bankenaufsicht.

Die Sicherungseinrichtung des Bundesverbands der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) griff ein, um größeren Schaden zu vermeiden. Dieses Frühwarnsystem soll verhindern, dass eine Genossenschaftsbank insolvent geht. Bisher ist das gelungen: Noch keine Volks- oder Raiffeisenbank musste Insolvenz anmelden.

Integration und Ausblick

Der neue Aufsichtsrat der fusionierten Bank wird aus 18 Personen bestehen, darunter 6 Arbeitnehmervertreter. Auch die Vertreterversammlung wird proportional zur Mitgliederzahl zusammengesetzt. Die Bankleitung betont, dass die Fusion notwendig sei, um ein langfristig tragfähiges Geschäftsmodell im Sinne der Genossenschaftsidee zu sichern. Für die Kundschaft beginnt nun eine Phase der Anpassung. Wer betroffen ist, sollte genau hinschauen:

  • Neue Kontodaten prüfen und weitergeben
  • Daueraufträge und Lastschriften kontrollieren
  • Ansprechpartner bei Fragen kontaktieren
  • Änderungen im Filialnetz beobachten

Die neue Dortmunder Volksbank eG startet mit rund 340.000 Kunden und einem angepassten Geschäftsmodell. Ob die Fusion den gewünschten wirtschaftlichen Erfolg bringt, wird sich in den kommenden Jahren zeigen. Bis dahin heißt es: wachsam bleiben und auf dem Laufenden bleiben.

 Quelle: RUHR24