Nahverkehr
Nahverkehr, Foto: pixabay

DSW21 beschleunigt den Ausbildungsprozess für künftige Fahrer und Fahrerinnen der Stadtbahn. Die Maßnahmen sollen Engpässe im Dortmunder Nahverkehr mindern. Bereits im Sommer werden erste Effekte erwartet.

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Weniger Ausbildungszeit, mehr Personal

DSW21 hat die Ausbildungsdauer für Stadtbahnfahrer von 3,5 Monaten auf 8 Wochen reduziert. Die Änderungen gelten seit Anfang 2025. Grund dafür ist der steigende Bedarf an Personal im öffentlichen Nahverkehr der Stadt. Dank der Verkürzung können nun bis zu 72 Fahrer pro Jahr ausgebildet werden – zuvor waren es 60.

Die neue Struktur setzt auf intensiveres Training in kleineren Gruppen. Statt zwölf lernen nun meist nur vier Personen gemeinsam. Dies steigert die aktiven Fahrzeiten jedes Einzelnen. Die Ausbildungsgruppe wird von einer zusätzlichen Fahrlehrerin betreut. Nach bestandener Prüfung folgen noch zwölf Tage mit erfahrenen Kollegen im praktischen Einsatz.

Gehalt ab dem ersten Tag, volle Praxisnähe

Bereits während der gesamten Ausbildung erhalten angehende Fahrer das volle Gehalt. So erhöht DSW21 die Attraktivität des Berufsbildes. Die Maßnahme ist Teil einer umfassenden Einstellungsoffensive, die im Herbst 2024 begann. Die verkürzte Stadtbahnausbildung ist ein zentrales Element dieser Strategie.

Im Gegensatz dazu bleibt die Ausbildung für Busfahrer unverändert. Diese dauert weiterhin fünf Monate. Zusätzlich lernen Busfahrer das Tarifsystem sowie Details zum Dortmunder Liniennetz.

Nachfrage steigt seit Januar 2025

Seit Anfang 2025 gibt es sogenannte Entlastungstage. An diesen Tagen ruht der Fahrbetrieb teilweise, weil Personal fehlt. Fahrten für Pendler fallen dadurch aus. Die Stadt plant, diese Ausfälle im Laufe des Sommers zu beenden – vorausgesetzt, es stehen genügend ausgebildete Fahrer zur Verfügung.

DSW21 setzt daher auf schnelle Rekrutierung. Die Optimierung der Ausbildung soll helfen, Personalengpässe dauerhaft zu vermeiden. Besonders für Berufseinsteiger oder Quereinsteiger ist das verkürzte Modell eine neue Chance.

Greenpeace kritisiert Fortschritt beim Nahverkehr

Laut einer Greenpeace-Studie hat Dortmund seit 2023 nur geringe Fortschritte beim Nahverkehr gemacht. Die Analyse trägt den Titel „Verspätete Abfahrt – der ÖPNV-Ausbau in Deutschlands Zentren kommt kaum vom Fleck“. Darin belegt Dortmund nur Platz 13 von 30 untersuchten Städten.

Die Umweltorganisation sieht in der Stadt lediglich geringe Angebotsausweitungen. Damit liegt Dortmund im unteren Mittelfeld deutscher Großstädte. Die neue Ausbildungsoffensive könnte jedoch mittelfristig zu mehr Bewegung führen.

Neue Fahrer als Hoffnung für den Sommer

Die Stadt Dortmund setzt auf mehr Personal, um den Nahverkehr zu stabilisieren. Die beschleunigte Ausbildung ist dabei ein Schlüsselprojekt. Wenn genug neue Fahrer einsatzbereit sind, sollen Einschränkungen wie die Entlastungstage bald der Vergangenheit angehören.

Die Maßnahmen von DSW21 zeigen bereits Wirkung. Mit klaren Zielen, mehr Effizienz und zusätzlichem Fachpersonal versucht Dortmund, den Nahverkehr wieder zuverlässig zu gestalten.

 Quelle: RUHR24