Ein traditionsreiches Modehaus schließt, ein neuer Bildungsstandort entsteht. Die Stadt Dortmund erlebt tiefgreifende Veränderungen im Herzen ihrer Innenstadt. Die Technische Universität Dortmund zieht ins Hansa-Carré ein, während das Modehaus Ortner nach über 160 Jahren seine Türen schließt.
Inhaltsverzeichnis:
- Ortner schließt nach Entscheidung des Eigentümers Dortmunder Dreier Immobilien AG
- Technische Universität Dortmund zieht 2026 ins Hansa-Carré
- Langfristige Nutzung durch die TU Dortmund bis mindestens 2049 gesichert
- Neue Perspektiven für die Innenstadt nach Ortner-Schließung
Ortner schließt nach Entscheidung des Eigentümers Dortmunder Dreier Immobilien AG
Das Modehaus Ortner, gegründet 1864, stellt zum 31. Dezember 2025 den Betrieb ein. Betroffen sind die Hauptfiliale „Ortner“, das Geschäft „1864 Ortner“ sowie „Juvia by Ortner“ am Hansaplatz. Auch der Online-Shop wird eingestellt. Geschäftsführer Jan Ortner wollte den Mietvertrag um fünf Jahre verlängern. Die Eigentümerin, die Dortmunder Dreier Immobilien AG, entschied sich jedoch dagegen.
Ein alternativer Standort in der Innenstadt konnte trotz intensiver Suche nicht gefunden werden. Die Entscheidung betrifft ausschließlich das Modehaus. Andere Mieter im Hansa-Carré, darunter Gastronomiebetriebe wie das Maximilian oder das Stade Live, bleiben erhalten. Das Sportgeschäft Sportscheck gibt jedoch eine Etage ab.
Technische Universität Dortmund zieht 2026 ins Hansa-Carré
Im Herbst 2026 soll die Technische Universität Dortmund etwa 5.000 Quadratmeter im Hansa-Carré beziehen. Geplant sind Lern- und Seminarräume sowie Flächen für öffentliche Veranstaltungen. Ziel ist es, den 30.000 Studierenden auch außerhalb des Campus neue Lernorte zu bieten.
Die Universität möchte ihre Sichtbarkeit und Präsenz in der Innenstadt deutlich erhöhen. Das Projekt wurde im Dezember 2024 durch eine Pressemitteilung der Universität bestätigt. Rektor Manfred Bayer bezeichnete die neuen Räume als Chance, die Nähe zur Stadtgesellschaft zu stärken.
Langfristige Nutzung durch die TU Dortmund bis mindestens 2049 gesichert
Bereits im Dezember 2024 wurde ein langfristiger Mietvertrag bis zum Jahr 2049 unterzeichnet. Die Vereinbarung zwischen der TU Dortmund und der DIAG Immobilien schafft Planungssicherheit. Das Vorhaben gilt als Modell für die Nachnutzung von innerstädtischen Immobilien.
Oberbürgermeister Thomas Westphal sieht in dem Projekt ein Signal für die Zukunft der Dortmunder Innenstadt. Nach seinen Worten sollen innovative Konzepte wie dieses dazu beitragen, innerstädtische Räume lebendig zu halten und Leerstand sinnvoll zu vermeiden.
Neue Perspektiven für die Innenstadt nach Ortner-Schließung
Die Schließung des Modehauses Ortner markiert das Ende eines bedeutenden Einzelhandelsstandorts. Mit seinem exklusiven Angebot und der persönlichen Beratung war es über Jahrzehnte eine feste Größe in der Dortmunder Modewelt. Für die Innenstadt eröffnet sich dadurch aber auch eine Chance.
Die Umnutzung durch die TU Dortmund soll die Attraktivität des Hansaplatzes langfristig sichern. Statt Leerstand entsteht ein öffentlich zugänglicher Bildungsraum. Dies unterstützt den Wandel von reiner Einkaufsmeile hin zu einem vielfältigen Stadtzentrum mit neuen Funktionen.
Quelle: RUHR24