Eine rechtsextreme Gruppe griff in der Nacht eine bekannte alternative Kneipe in Dortmund an. Vier Tatverdächtige wurden festgenommen, Videomaterial wird derzeit ausgewertet.
Inhaltsverzeichnis:
- Schwere Ausschreitungen vor der Kneipe „Hirsch-Q“ in Dortmund
- Brückstraße unter Kameraüberwachung
- Tatverdächtige im Umfeld gefasst
- Wiederholte Angriffe auf „Hirsch-Q“
- Polizei verstärkt Maßnahmen
Schwere Ausschreitungen vor der Kneipe „Hirsch-Q“ in Dortmund
Schwere Ausschreitungen vor der Kneipe „Hirsch-Q“ in Dortmund führten in der Nacht zu Festnahmen von vier mutmaßlichen Rechtsextremen. Die Dortmunder Polizei spricht von gezielter Gewalt. Der Eingangsbereich des Lokals wurde erheblich beschädigt. Nach bisherigen Informationen wurde niemand verletzt. Der Vorfall reiht sich in eine Serie ähnlicher Angriffe auf die Kneipe ein.
Brückstraße unter Kameraüberwachung
Kurz nach Mitternacht versammelte sich eine Gruppe von 15 bis 20 Personen vor der Kneipe „Hirsch-Q“. Ein Augenzeuge berichtete, dass sie dem rechten Spektrum zuzuordnen seien. Plötzlich eskalierte die Lage. Die Gäste suchten Schutz im Inneren der Bar. Die Angreifer warfen mit Bierbänken und schlugen mit einem Teleskopschlagstock auf die Fenster. Anschließend verließen sie den Ort.
Die Brückstraße, wo sich die Kneipe befindet, wird von mehreren Überwachungskameras der Polizei beobachtet. Das gesicherte Videomaterial wird derzeit ausgewertet, um den Ablauf der Tat genauer zu rekonstruieren und weitere Täter zu identifizieren. Die Ermittlungen führt die Sondereinheit „SoKo Rechts“ der Polizei Dortmund.
Tatverdächtige im Umfeld gefasst
Im direkten Umfeld nahm die Polizei vier Männer fest, die dem rechten Spektrum zugeordnet werden. Unter ihnen:
- ein 26-jähriger Mann aus Dortmund
- ein 23-jähriger Mann aus Essen
- zwei 17-Jährige aus Essen und Wuppertal
Bei den Festgenommenen stellte die Polizei einen Teleskopschlagstock, mehrere Mobiltelefone und rechtsextreme Propagandamaterialien sicher. Weitere Beteiligte konnten fliehen. Ihre Identifikation ist Teil der laufenden Ermittlungen.
Wiederholte Angriffe auf „Hirsch-Q“
Die Kneipe „Hirsch-Q“ ist seit Jahren ein bekanntes Ziel rechtsextremer Angriffe. Bereits 2010 kam es zu einem besonders schweren Vorfall. Damals versuchten Neonazis, das Lokal zu stürmen. Ein Gast wurde damals durch Messerstiche verletzt. Die Betreiber der Kneipe sehen sich seit langem regelmäßig mit Einschüchterungsversuchen und Gewalt konfrontiert.
Polizei verstärkt Maßnahmen
Die Dortmunder Polizei kündigte an, die Überwachung im Bereich Brückstraße zu intensivieren. Ziel ist es, erneute Übergriffe frühzeitig zu erkennen und zu verhindern. Die Ermittlungen zum jüngsten Vorfall laufen weiter. Weitere Ergebnisse der Videoauswertung werden in den kommenden Tagen erwartet.
Quelle: WDR